Heute zum 30.06.24 endet das Fußballjahr und damit auch die Saison 23/24. Und somit für Stefan Lau auch die Aufgabe als Cheftrainer des FC Mecklenburg Schwerin. Und Stefan möchte die Gelegenheit nutzen um ein paar Worte an Euch zu richten:
„Der Sonntag ist tatsächlich der letzte Tag in meiner nun sechsjährigen Trainertätigkeit beim FC Mecklenburg Schwerin. Nach dem enttäuschenden letzten Spieltag habe ich mit den Jungs trotzdem einen tollen Abschied gehabt. Alle Jungs bei mir zu Hause zu haben war wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Ab Montag übernimmt unser neuer Cheftrainer André Sevecke, worüber ich sehr froh bin.
Wenn ich ein sportliches Fazit ziehe, bin ich viel zu ehrgeizig, um sagen zu können, dass ich zufrieden bin. Ich denke wir haben immer sehr viel Aufwand betrieben und für mich persönlich ist dann am Ende auch zu wenig herausgekommen. Gerade die vergangene Saison war für mich persönlich, sportlich, wirklich enttäuschend. Wir haben an dieser Saison also auch keinen Haken gemacht, sondern sind hart mit uns in Gericht gegangen und haben die letzten sechs Jahre gnadenlos aufgearbeitet und unsere Herangehensweise deutlich überdacht.
Aber die Medaille hat bekanntlich immer zwei Seiten und es gibt immer Gründe, warum Dinge laufen wie sie laufen. Nach der Winterpause habe ich in sportlicher Verantwortung die Prioritäten neu setzen müssen. Für unseren Verein war es elementar wichtig unsere U19 und U23 in den jeweiligen Ligen zu halten. Deshalb haben wir vier Spieler aus dem Ligakader in die U23 geschickt, am Ende mit Erfolg. Das wir dann teilweise nur mit 14 Spielern zu einem Auswärtsspiel gefahren sind, war genau dieser Maßnahme geschuldet.
Als ein Verfechter unserer tollen Jugendarbeit, habe ich über die gesamten sechs Jahre immer wieder versucht junge Spieler zu entwickeln. Ich habe versucht jedem Spieler eine Chance zu geben. Jeder Juniorenspieler unseres Vereins hat die Chance gehabt auch im Herrenbereich bei uns zu spielen – ich habe wirklich immer alles daran gesetzt Spieler mit „Stallgeruch“ für uns zu begeistern.
Aber so einfach ist das nicht. Nach der Schule geht es für die Jungs in die Berufswelt. Da wartet vielleicht ein Studium oder auch einfach mal ein Auslandsjahr. Man will in die weite Welt hinaus oder der gewünschte Beruf lässt das Fußballspielen nicht mehr zu, oder zumindest nicht in dem Rahmen zu. Somit haben wir wirklich jeden Spieler aus der U19 den wir halten konnten auch gehalten, bei den die uns verlassen haben, hatten wir keine Chance! Trotzdem kann ich sagen, dass die Kontakte zu diesen Jungs nie abgebrochen sind und ich hoffe sehr, dass wir den einen oder anderen nach dem Studium wieder sehen.
Die Kaderzusammenstellung war gerade aus diesem Grund nicht einfach. Die spezielle Situation mit drei Vereinen in der Oberliga machte die Situation nicht einfacher. Da machen wir uns alle mal nichts vor, am Ende haben wir mehrfach um die gleichen Spieler gebuhlt und das ist natürlich keine gute Entwicklung. Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass wir eine derart gute Jugendarbeit haben und in der kommenden Saison sieben Spieler aus dem aktuellen U19-Kader in den Herrenbereich übernehmen können. Das uns das gelungen ist, liegt einzig und allein daran, dass die Identifikation mit dem Verein deutlich zugenommen hat, wir es in den letzten Jahren bewiesen haben, jungen Spielern eine echte Chance zu geben und am Ende auch glücklicherweise daran, dass der eine oder andere Junge noch zur Schule geht. Wir haben nun ein Jahr Zeit, um auch für eine berufliche Perspektive für die Jungs in der Region zu sorgen um auch in den nächsten Jahren unseren Weg fortzuführen.
Nach sechs Jahren ist aber auch an der Zeit Danke zu sagen. Ich bedanke mich bei einem großartigen Verein, der den Mut hatte, einen neuen, nachhaltigen und steinigen Weg zu gehen. Für das Vertrauen in ganz schwierigen Zeiten, das Vertrauen in unseren Weg, aber auch das Vertrauen in mich. Ich möchte mich bei allen Weggefährten im Funktionsteam bedanken, die mir in der Zusammenarbeit immer loyal zur Seite standen, bei allen Sponsoren, die uns den finanziellen Rahmen geben, bei allen Zuschauern und Fans für die tolle Unterstützung und die kritischen Worte, bei allen Helfern rund um den Sport. Ich möchte mich bei unseren zahlreichen ehrenamtlichen Trainern bedanken, die uns im Herrenbereich immer wieder ganz tolle Spieler ausgebildet haben, unserem Vorstand, Aufsichtsrat und Sportdirektor Björn Blechenberg, die immer mit Besonnenheit auf die sportliche Situation geschaut haben. Der größte Dank geht an dieser Stelle jedoch an meine Familie, die mir in ganz schwierigen Zeiten immer wieder Mut zugesprochen hat und der Fels in der Brandung war. Als meine Familie habe ich in den ganzen Jahren nicht nur meine Frau und meine Kinder gesehen, meine Familie waren auch immer meine Jungs, die Mannschaft, und da war und ist Tino Witkowski sicher herauszuheben. Danke für eine geile Zeit, mein Freund.
Wir haben das Feld bestellt und eine gute Truppe zusammengestellt. Der Vorbereitungsplan bietet spannende Partien und ich freue mich auf den neuen Job hier beim FCM und drücke fest die Daumen, dass wir das nötige Glück haben und eine sehenswerte und leidenschaftliche Saison anbieten können.“
Euer Stefan
Natürlich möchten auch wir uns für die sechs Jahre bei Stefan Lau bedanken. Danke für eine aufregende Zeit mit Höhen und Tiefen. Danke für die Menschlichkeit, Danke für Deinen Einsatz und Wille für unseren Verein. Einfach DANKE für alles Stefan!
Aber es ist ja kein Abschied, denn wir freuen uns Dich auch weiterhin in neuer Position an unserer Seite zu haben….
